Das Single-Fallen-Syndrom: Mythos oder Wahrheit?

Das Single-Fallen-Syndrom: Mythos oder Wahrheit?

Laut Statistischem Bundesamt ist der Single-Haushalt die in Deutschland am weitesten verbreitete Lebensform. Besonders hoch ist der Anteil der Alleinlebenden dabei in Großstädten. Gleichzeitig suchen immer mehr Menschen nach der wahren Liebe – die Mitgliederzahlen auf Partnerportalen und Online-Singlebörsen sowie bei diversen Dating-Apps sind enorm. Doch offenbar bringen diese nicht den gewünschten Erfolg. „Partnersuche beginnt im Kopf. Nur, wer sich von Idealvorstellungen und Wünschen verabschiedet und stattdessen mit offenen Armen und Herzen auf andere zu geht, wird den passenden Partner finden“, erklärt Christa Appelt.

Es gibt glückliche und unglückliche Singles – zu welcher Gruppe gehören Sie?

„Die Lonelification, die Vereinsamung inmitten der Menschenmenge, ist ein Trend, der manchmal vielleicht cool erscheint, aber gleichzeitig zahlreiche individuelle Opfer fordert, über die kaum jemand redet.“, schreibt die Psychologin, Dr. Lena Kornyeyeva, in ihrem Buch die Single-Falle. Und die Zahlen sind erschreckend: Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind Singles.
„Natürlich ist es schwer zu sagen, bei wie vielen es sich um überzeugte, glückliche Singles handelt. Aber die, die sich eine erfüllte, dauerhafte Partnerschaft wünschen, sollten eines wissen: Es gibt einen Ausweg aus der Single-Falle“, so Appelt. Wie dieser aussieht, dazu später mehr.

Wer sich wieder verlieben möchte, braucht sich nur zu öffnen

Einsamkeit kann jeden treffen – unabhängig vom Alter, Geschlecht, Bildungsstand und gesellschaftlichem Status. Was die Ursachen für Einsamkeit und infolgedessen ein Single-Dasein sind, damit haben sich zahlreiche Studien befasst: So haben Forscher herausgefunden, dass die Gene eine Auswirkung auf den Erfolg bei der Partnersuche und auf den Bestand der Partnerschaft haben.
Außerdem hängt die Bindungsfähigkeit von Erlebnissen in der frühen Kindheit ab. Es spielt also eine große Rolle, welche emotionale Zuwendung die eigenen Eltern den Kindern zu geben in der Lage waren. Und schließlich hat der Wohnort statistisch gesehen einen Einfluss darauf, ob jemand Single ist oder nicht. Sind wir also Sklaven unserer Gene und der Erziehung unserer Eltern oder gar des Wohnortes? „Nein!“, sagen Forscher wie Thomas Plieger von der Uni Bonn. Letzten Ende ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, ob man sich auf eine Partnersuche einlässt oder nicht.

Wenden Sie sich anderen Menschen zu, statt sich nur um sich selbst zu drehen

Doch so einfach ist es oftmals gar nicht, sich aus der Single-Falle zu befreien. Forscher der Universität Chicago fanden heraus, dass das Single-Dasein zu einer deutlichen Fokussierung auf sich selbst führt. Oder anders ausgedrückt: Langzeit-Singles werden zu Egozentrikern. Die Untersuchungen zeigen zudem, dass die Selbstbezogenheit bereits nach einem Jahr deutlich ansteigt. Das wiederum macht es den Singles schwer, sich auf andere Menschen einzulassen. Und darum geht es schließlich in einer Partnerschaft: Sich dem anderen Menschen zuzuwenden, statt andauernd nur um sich selbst zu kreisen.

Schwimmen Sie gegen den Strom

Aber was hat dazu geführt, dass mehr und mehr Menschen in diese Single-Falle tappen und was bedeutet es konkret, sich den anderen Menschen zuzuwenden? „Beide Geschlechter laufen wie die Lemminge Gesellschaftstrends hinterher. Die eigene Identität geht verloren, es erfolgt eine Anpassung an Gesellschaftstrends zu Lasten der eigenen Authentizität“, so Appelt. Eine der größten Klippen, an denen die Partnerschaftssuche scheitert, sieht Appelt in der falsch verstandenen beziehungsweise falsch gelebten Emanzipation.
„Wenn Frauen männliche Verhaltensmuster übernehmen und damit ihre Weiblichkeit verleugnen, führt dies zu Unsicherheiten bei den Männern. Sie ziehen sich zurück, statt die Chance zu ergreifen, mit Männlichkeit, Stil sowie guten Manieren und Werten auf die Herzensdame zuzugehen“, fordert Appelt. Denn: Eine falsch verstandene Emanzipation führt eher selten zu einer harmonischen, dauerhaften Partnerschaft.

Eine neue Partnerschaft bedeutet Veränderung und Wachstum

Gerade wer längere Zeit Single war, wird schnell merken: Es ist gar nicht so leicht, die eigenen Vorurteile, verinnerlichten Ansprüche und Anforderungen an den potentiellen Partner über Bord zu werfen. „Hier kommen wir ins Spiel: Denn wir begleiten Männer und Frauen auf dem Weg, der Partnersuche. Weil wir uns auch als Coach verstehen, der den Partnersuchenden auf seinem Weg ans Ziel begleitet“, erklärt Appelt. „Allerdings“, so warnt sie, „setzt dies die Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Veränderung voraus“. Und was ist der Lohn für die Arbeit, die in die Partnersuche investiert wird? Eine dauerhafte Partnerschaft und als Bonbon das Wachstum der eigenen Persönlichkeit. „Denn wir können nur in einer Partnerschaft unsere eigenen Stärken und Schwächen erkennen und fördern beziehungsweise heilen!“, verspricht Appelt.

 

Bildrechtenachweis: © Africa Studio – Shutterstock

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