Weshalb wir eben nicht alle gleich sind…

Weshalb wir eben nicht alle gleich sind…

Lange galt für Partnervermittlungen im Exklusivsegment die so eingängige wie erfolgsversprechende Parole: Gleich und gleich gesellt sich gerne. Für das perfekte Matchmaking ist es ein geradezu ehernes Gesetz Menschen zusammenzuführen, die sich auf Augenhöhe begegnen, in ihrem jeweiligen Metier erfolgreich sind, mit beiden Füßen im Leben stehen und möglichst viele gemeinsame Interessen teilen. Diese Schnittmenge aus Gemeinsamkeiten soll eine Deckungsgleichheit abbilden, die als Basis für eine zukunftsträchtige, stabile Partnerschaft fungiert.

Das Problem mit der Gleichheit

So weit, so gut. Doch die vermeintliche „Gleichheit“, hier bestimmt durch rein äußere Faktoren, hört spätestens beim ersten realen Zusammentreffen auf. Denn tatsächlich ist der Mensch soviel mehr als die Summe aus Status, Leistung und Erfolg, aus Geschlecht, Beruf und sozialem Rang. Wir sind Individuen – und genau da beginnt die wahre Arbeit für uns Partnervermittler. Oder jedenfalls für jene unter uns, die ihr Geschäft professionell, leidenschaftlich und seriös betreiben.

In einer Zeit, die zwar offiziell die Individualisierung von Menschen beschwört, de facto aber zunehmend „Gleichheit“ propagiert, wird es auch für uns Partnervermittler immer schwieriger unserer Kernaufgabe angemessen zu begegnen und nachzukommen. „Wir beobachten generell, aber auch in unserem spezifischen Umfeld eine Nivellierung von Menschen, Meinungen und Ansprüchen.“, sagt Christa Appelt. „Unterschiede werden ausgemerzt und nicht mehr toleriert, gerade was Meinungen und Überzeugungen angeht. Das führt zu grundliegenden Problemen im Zwischenmenschlichen, nicht nur bei der Partnersuche.“

Verlust der Meinungs- und Streitkultur

Wer eine andere Meinung vertritt, wird schnell stigmatisiert; wer nicht die gleichen Ansprüche und Ambitionen hat, muss sich rechtfertigen. Der so genannte „Mainstream“ gibt vor, was en vogue oder démodé ist, wie man über viele Dinge des Lebens zu denken hat, und dass „Gleichheit“ im Sinne eines breitestmöglichen Konsens absolut erstrebenswert ist.

„Heute werden potenzielle Partner schon beim ersten Date aussortiert, weil sie eine klare Meinung haben, die vielleicht nicht der eigenen bzw. gängigen entspricht. Wir haben schlichtweg verlernt, andere Haltungen zu dulden. Und eine gesunde Streit- und Meinungskultur zu pflegen.“, so Christa Appelt.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Ethnie, Religion und sozialem Stand soll die gleichen Rechte haben. Vor dem Gesetz gleich sein. Gleich in seiner Würde und Wertigkeit sein. Das gilt z.B. für Frauen, die eben nicht das Gleiche verdienen wie Männer mit dem gleichen Jobprofil.

Gleichheit ist ein Mythos

Aber in seiner Persönlichkeitsstruktur und seinen Denkmustern ist nun mal jeder Mensch verschieden. Was die Gleichheit in den Köpfen per se ausschließt. Und nicht nur im Mikrokosmos menschlichen Daseins herrschen differente Zustände; jede Nation, jede Kultur, jede Gesellschaft, jede Allianz von Menschen – ob freiwillig eingegangen oder auferlegt – hat ihre eigenen Überzeugungen, Werte und Bestrebungen. „Es gibt keine Gleichheit der Traditionen und Narrative, sozio-kulturelle und mentale Unterschiede sind eine Tatsache.“, sagt Christa Appelt. „Nicht nur zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, sondern auch hier, mitten unter vermeintlich Gleichgesinnten.“

Die Diversität, die medial gefeiert und lauthals eingefordert wird, erfährt paradoxerweise im Zwischenmenschlichen ihre Grenzen. Womit wir im Kontext der propagierten „Gleichheit“ einer Scheinmoral, ja einer neuen Bigotterie unterliegen. Gleichheit darf nicht in Gleichmacherei ausarten; und das Individuum somit nicht zum nivellierten Subjekt.

Partner sind niemals „gleich“, sondern die Summe ihrer individuellen Charaktereigenschaften

Wir als Partnervermittler sehen jeden Tag die Unterschiede zwischen Menschen – und betrachten sie als etwas Bereicherndes. Und die hohe Kunst unserer Tätigkeit liegt darin, genau aus diesen Unterschieden eine Schnittmenge herauszuarbeiten. Dafür braucht es Empathie, Geduld, Überzeugungskraft und Vertrauen – auf beiden Seiten. Gleich ist eben doch nicht gleich; vielmehr gilt es für uns als seriöse Partnervermittlung die Komplexität hinter vermeintlicher Gleichheit zu erkennen und richtig zu deuten, um Ihren persönlichen Traumpartner zu finden. Der mag dann auch seine Ecken und Kanten haben. Und vielleicht nicht immer einer Meinung mit Ihnen sein. Aber ein wenig Spannung hat noch keiner Partnerschaft geschadet. Wie wäre es also mit einer kleinen Prise: Gegensätze ziehen sich an…!? Und vielleicht lassen sich ja in genau diesen Gegensätzen versteckte Gemeinsamkeiten entdecken…

 

Bildrechtenachweis: © Flamingo Images – Shutterstock

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